
Arbeitsgemeinschaften
Übersicht
Die Österreichische Forschungsgemeinschaft zeichnet sich durch die Einrichtung von Arbeitsgemeinschaften aus, welche als interdisziplinäre wissenschaftliche Foren aktuelle Fragestellungen von zumeist öffentlichem Interesse bearbeiten und für eine Dauer von rund sieben Jahren eingerichtet werden. Die hochschulübergreifenden Arbeitsgemeinschaften ermöglichen der ÖFG, frühzeitig neue Forschungscluster und wissenschaftspolitisch wichtige Themen im Diskurs für Österreich weiterzuentwickeln und gesellschaftliche Lösungen anzuregen. Die Mitglieder treffen einander zu wissenschaftlichem Informations- und Gedankenaustausch, zur Vorbereitung von Workshops und Symposien sowie zur Vorbegutachtung, Koordinierung und Begleitung von Einzelprojekten und Initiativen. Die Ergebnisse der Workshops und Symposien werden in der Regel veröffentlicht. Die jährliche Evaluierung der Arbeitsgemeinschaften erfolgt durch den Wissenschaftlichen Beirat.
- Künstliche Intelligenz und Menschenrechte
- Epigenetik
- Internationale Beziehungen
- Digitale Transformation
- Kulturelle Dynamiken
Internationale Beziehungen
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Markus KornprobstDie Internationale Liberale Weltordnung, die sich seit dem 2. Weltkrieg unter US-amerikanischer Führung etabliert hat und von der mit dem Ende des Kalten Krieges gemeint wurde, sie könne sich weltweit durchsetzen, befindet sich in einer fundamentalen Krise. Wurden noch vor einigen Jahren die so genannten „Revisionisten“ im System, also jene Staaten, die aufgrund ihrer gewachsenen Wirtschaftskraft mehr Einfluss auf das System einforderten, als die größte Bedrohung für die Internationale Liberale Weltordnung betrachtet, so wird den Beobachtern seit der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA immer deutlicher, dass die liberale Weltordnung von ihrem Zentrum her in Frage gestellt wird. Noch ist jedoch nicht klar, in welche Richtung sich das System der Internationalen Beziehungen entwickeln wird. Das Ziel der Arbeitsgemeinschaft „Internationale Beziehungen“ ist der Aufbau eines interdisziplinären Netzwerks zur Erforschung des friedlichen Wandels internationaler Ordnungen.
Digitale Transformation: Safety, Security & Privacy
Leitung: Priv.Doz. Mag. Dipl-Ing. Dr. Edgar WeipplDie rasant fortschreitende Digitalisierung ergreift immer mehr wesentliche technische und administrative Infrastrukturen und dringt damit einerseits tief in wirtschaftliche und industrielle Prozesse und Abläufe, andererseits aber auch in den persönlichen Lebensbereich der Menschen ein. Die Digitalisierung wird eine Transformation der Gesellschaft nach sich ziehen und die individuelle Autonomie der Menschen vor neue Herausforderungen stellen. Damit sind neben den informationstechnischen Kernwissenschaften auch die Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften mit völlig neuen Themenfeldern konfrontiert. Die Arbeitsgemeinschaft „Digitale Transformation“ soll sich, wissenschaftlich möglichst breit angelegt, mit den angerissenen Themen beschäftigen und zu einer umfassenden Betrachtungsweise der mit der Digitalisierung verbundenen Probleme und Risiken gelangen und so zu ihrer Lösung beitragen.
Kulturelle Dynamiken
Leitung: Univ.Prof. Dr. Sabine Coelsch-FoisnerDie Gestaltung des lebensweltlichen Umfeldes durch den Menschen und seine Verortung darin unterliegt ständigen Veränderungen. Angesichts des rasanten Tempos, der Komplexität und der Tragweite solcher Veränderungen stellt sich immer dringlicher die Frage, was unsere Kultur gegenwärtig ausmacht, woher Entwicklungen kommen und wohin sie steuern. Die transdisziplinäre ARGE Kulturelle Dynamiken hat es sich zum Ziel gesetzt, Orientierung in einer sich dynamisch entfaltenden Gegenwartskultur zu schaffen, indem sie systematisch durch diachrone und synchrone Kontextualisierungen Prozesse der Formation und Transformation untersucht.
» Weitere InformationenEpigenetik
Leitung: Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerda Egger und Univ.-Prof. Mag. Dr. Alexandra LusserDie Epigenetik umschließt erbliche Veränderungen in der Genexpression, welche nicht durch Veränderungen (Mutationen) der DNA Sequenz bedingt sind. Durch enzymatische Modifikationen von DNA und Chromatin (Proteine zur Verpackung der DNA) wird die Struktur und Aktivität unseres Genoms festgelegt und stabil in die nächste Zellgeneration weitergegeben. Diese Prozesse können durch Umwelteinflüsse verändert werden und somit zu Auslösern von Erkrankungen werden. Besonders bei Krebserkrankungen ist der Effekt von epigenetischen Veränderungen sehr gut erforscht und Therapien, die auf epigenetische Enzyme abzielen sind bereits in der klinischen Anwendung.
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